Wenn es abends dunkel wird, gehen die Lichter im Haus Spinnwebe in Eibau lange noch nicht aus. Denn zu tun gibt es viel in einer der wenigen noch existierenden Handwebereien in der Oberlausitz. Während des einstündigen Rundgangs erfuhren die Gäste des 3. Manufakturistentreffens der Neugeister viel über dieses jahrtausende alte Handwerk des Webens, die Technik der alten Handwebstühle und den hohen Aufwand, der mit dem Einrichten der Webstühle sowie anderen Vor- und Nachbereitungsarbeiten notwendig wird.
Kathrin Tröger, die Hausherrin im Haus Spinnwebe, erklärte uns ihr Geschäftskonzept, das – klugerweise – auf drei Säulen aufbaut. Neben der Weberei von Gardinen, Schals und anderen Produkten, bietet sie Webkurse an, die sich vor allem bei Frauen großer Beliebtheit erfreuen. An bis zu acht Webstühlen können die Teilnehmerinnen ihre eigenen Ideen umsetzen und kreativ werden. Dass die meisten den Alltagsstress ganz schnell ablegen, verwundert nicht angesichts der Faszination des Handwerks. Etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, so Frau Tröger, ist für viele Menschen ein willkommener Ausgleich zur Arbeit im Büro. Anders als dort sieht man in der Webstube des Resultat seiner Arbeit bald.
Damit Kursteilnehmerinnen und andere Gäste des Ortes ein schönes Dach über dem Kopf haben, gibt es im Haus Spinnwebe auch eine Ferienwohnung und gemütliche Doppelzimmer. Es ist sicher ein Erlebnis, in einem der schönsten Umgebindehäuser des Ortes zu wohnen und neben dem Webhandwerk die für die Oberlausitz typischen Umgebindehäuser ganz hautnah zu erleben.
Nach unserem Besuch bei Kathrin Tröger traf sich der „harte Kern“ noch zum Abendessen im Faktorenhof Eibau. Dabei wurde angeregt diskutiert, z.B. über den Kammerzwang oder über die Herausforderungen, die man als Kleinunternehmer im Alltag zu bewältigen hat.
Das nächste Treffen im kommenden Jahr wird von uns voraussichtlich etwas anders organisiert – wir arbeiten dran, und Ihr bleibt gespannt…